Bei Dachfenstern ist es so, wie bei jedem Gebrauchsgegenstand: gut gepflegt hält es einfach länger. Nur was bedeutet Pflege beim Dachfenster? Was genau soll ich tun, damit ich möglichst lange daran Freude habe? Wir geben Ihnen gerne ein paar Antworten und Tips.
Mit welcher Lebensdauer kann ich rechnen, wenn ich mein Dachfenster regelmäßig und gut pflege?
Ein Dachfenster kann locker eine Nutzungsdauer von 30-40 Jahren erreichen. Danach werden dann schon Verschleißteile spröde, das Glaspaket undicht und auch vom aktuellen Stand der Technik hinken die Fenster hinterher, so dass es sich empfiehlt, ein neues Dachfenster einzubauen.
Welches Fenstermaterial ist aufwändiger in der Pflege?
Hier muss man eindeutig Holz nennen. Auch bei Kunststoff gibt es einiges zu beachten, aber Holz ist organisches Material, und daher natürlich durch Mikro-Organismen und Schimmelpilze, die das Substrat als Nahrung verwenden, stärker bedroht als robuster Kunststoff. Weiteres s.u.
Sind Holz- oder Kunststoff Dachfenster besser?
Rein vom Stand der Technik gibt es keine Unterschiede zwischen Holz- oder Kunststoffdachfenstern mehr. Kunststoff hat in den letzten Jahren technisch sehr stark aufgeholt, so dass hinsichtlich Dämmwerten und Dichtigkeiten der Dachfenster keine Unterschiede bestehen und auch vom Material her ist der Kunststoff heute nicht mehr mit dem von vor 20 oder 30 Jahren vergleichbar. Holz ist derzeit Kunststoff preislich noch etwas überlegen (erfordert dafür mehr Sorgfalt in Nutzung und Pflege) und speziell extrem große Dachfenster sind meist nur als Holzvariante erhältlich, da Kunststoff hier noch an eine Grenzen stößt, was Stabilität betrifft..
Die richtige Handhabung und Pflege von Dachfenstern kann man in verschiedene Kategorien unterteilen, die mehr oder weniger häufig durchzuführen sind:
• Vermeidung stehender Feuchtigkeit am Dachfenstern (immer)
• Reinigung (2-3 Mal pro Jahr oder nach Bedarf)
• Wartung/Instandhaltung (mind. 1x pro Jahr)
• Pflege/Restaurierung (ca. alle 4 Jahre oder nach Bedarf)
Das Thema Feuchtigkeit haben wir schon an anderer Stelle ausführlich besprochen ("Dachfenster im Winter“ oder „Kondenswasser auf dem Dachfenster“), mehr lesen Sie gerne dort nach. Warum ist es aber wichtig, Feuchtigkeit auf den Dachfenstern zu vermeiden?
Sammelt sich Wasser am Fenster, bietet es zusammen mit den meist nicht niedrigen Zimmertemperaturen einen idealen Nährboden für Schimmelpilze. Während man diese bei Kunststoffdachfenstern einfach abwaschen kann, greifen die Pilze bei Holzdachfenstern das Material an und zerstören dieses langfristig. Zwar sind auch Dachfenster aus Holz mit einer Lackschicht überzogen, aber diese bekommt irgendwann Risse und bietet Eintrittspforten. Bei Kunststoff wiederum muss man darauf achten, dass Kondenswasser nicht auf die Innenverkleidung gelangt – dies gibt häßliche Wasserflecken und zudem gibt es dort dann auch organisches Material, welches beschädigt werden kann. Ist die Substanz dann erst einmal nachhaltig zerstört, bleibt nur der Austausch des Dachfensters.
Wir möchten hier kurz die wichtigsten Maßnahmen gegen Feuchtigkeit auflisten:
Regelmäßige Reinigung der Glasscheiben und Dichtungen sorgt nicht nur dafür, dass man den Durchblick behält, sondern halten auch Dichtungen geschmeidig. Bei der Reinigung ist unbedingt auf das richtige "Werkzeug" zu achten, ebenso die richtigen Mittel. Für die meisten Verschmutzungen reicht lauwarmes Wasser aus. Am besten eignet sich weiches Wasser. In Gebieten mit hartem Wasser fügen Sie etwas Reinigungsmittel hinzu, um es weicher zu machen. Auf scheuernde Reinigungsmittel oder Prdoukte mit scharfen oder rauhen Partikeln sollte unbedingt verzichtet werden - diese greifen die Schutzschicht auf dem Glas ebenso an, wie die Dichtungen. Vielmehr eignen sich weiche Lappen und Glasreiniger oder auch Spülmittel sehr gut. Für die Reinigung der Außenscheibe kann man das Fenster entweder um 180° drehen, oder trägt bei beginnenden Regen eine dünne Linie Spülmittel ganz oben auf das Glas – durch den Regen läuft es runter und reinigt dabei automatisch. Nach dem Waschen ziehen Sie die Scheibe mit einem Fensterwischer ab.
Als Tip: Benutzen Sie nach dem Reinigen ein trockenes und fusselfreies Tuch zum Abtrocknen – so bleibt die Scheibe schön streifenfrei. Um länger Freude an sauberen Scheiben zu haben, können Sie Glasreiniger mit Lotuseffekt verwenden. Das gleiche Ziel erreichen Sie auch mit einem Hausmittel: geben Sie Weichspüler in etwas Wasser und wischen Ihre Scheibe nach dem Putzen damit ab. So lässt sich der gleiche Effekt erreichen.
Auch regelmäßige Reinigung von Rahmen und Flügel sind zu empfehlen, damit sich hier nichts festsetzt. Für Kunststofffenster sind dafür alle handelsüblichen Reinigungsmittel geeignet, die keine Scheuerzusätze haben – diese würden die Oberfläche beschädigen.Besonders ältere Kunststoffenster haben eine Neigung gezeigt, im Lauf der Zeit "anzulafen", bzw zu "vergilben". Das schöne Weiß hat sich dadurch in ein eher unansehliches Gelb verwandelt. Heute sind solche Verfärbungen nicht mehr so üblich, weil die Scheibenpakete mehr UV herausfiltern und auch der Kunststoff selbst weiter entwickelt wurde. Kommt es trotzdem mal zu solchen Vergilbungserscheinungen, hat sich hier Essigwasser bewährt, oder einfach Wasser mit Spülmittel; bei etwas hartnäckigeren Verfärbungen könnte man auch Zitronensäure probieren. Wichtig: warmes Wasser verwenden und die Mischung eher mild ansezten. Bei Holzfenstern sollte Wasser mit Zusatz eines milden Waschmittels zur Anwendung kommen. Auf keinen Fall ammoniakhaltige Reinigungsmittel verwenden.
Wichtig ist, dass die Umgebung des Dachfensters außen immer frei bleibt. Stehendes Wasser sollte rund um Ihr Dachfenster vermieden werden – dies kann dazu führen, dass sich dieses Wasser seinen Weg nach drinnen sucht. Es ist also wichtig, den Bereich rund um Ihr Dachfenster im Außenbereich frei zu halten. Im Herbst bedeutet dies, Blätter und Ästchen regelmäßig zu entfernen, im Winter Eis und Schnee. Eis am Fenster kann an sich zu Beschädigung führen, aber im Frühjahr schmilzt es am Fenster auch am schnellsten. Und kann dann nicht abfließen.
Besondere Aufmerksamkeit sollten nactürlich auch Scharniere und Verschleißteile genießen, da diese für das ordnungsgemäße Funktionieren der Dachfenster verantwortlich sind. Meist reicht es, diese einmal pro Jahr zu überprüfen und ggf. mit etwas Öl, Schmierfett oder auch den Produkten der Hersteller zu pflegen.
Kunststofffenster sind hinsichtlich weiterer Pflege nicht sonderlich anspruchsvoll. Wenn die Punkte oben beachtet werden, benötigt es keine weiteren Maßnahmen. Bei Holzfenster sieht das anders auf. Holz ist ein organisches Material und als solches auch natürlichen Zersetzungsprozessen ausgesetzt. Um das Holz zu schützen, ist jedes Dachfenster mit einer mehrschichtigen Klarlackierung versehen. Im Laufe der Zeit, durch Reinigung und Umwelteinflüsse, wird diese Schicht dünner. Dazu können mechanische Beschädigungen wir Kratzer auftreten, die diese Schutzschicht zumindest lokal zerstören und so Eintrittspforten für Pilze und Bakterien schaffen, die sich von Holz ernähren. Sich sammelndes Kondenswasser schafft dann ideale Bedingungen. Es empfiehlt sich, das Dachfenster immer mal wieder in Augenschein zu nehmen alle 3-4 Jahre die Oberfläche abzuschleifen. Dies kann manuell oder auch maschinell vorsichtig selbst durchgeführt werden. Dabei entfernt man die alte Lackschicht komplett und besonders gründlich Stellen mit evtl. Befall durch Pilze oder auch Verfärbungen. Dann wird das Dachfenster komplett abgestaubt und gereinigt, bevor eine neue Lackschicht aufgetragen wird.
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